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--- News und Berichte ---

 

Nr.XII: Südamerika II

01.09.2010 (Grönland/Peru) bis 07.04.2011 (Argentinien)

 

 

30.03.2011, Ushuaia (Argentinien): Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung als Guides auf kleinen Expeditionsschiffen in der Arktis (Spitzbergen und Grönland), werden wir für zwei Reisen in die Antarktis angeheuert. Am 07. März booten wir auf der M/V Ushuaia (www.antarpply.com) ein, wo wir zum sechsköpfigen Expeditionsteam gehören. Der Seegang auf der Drake Passage macht uns wenig zu schaffen, vielmehr sind wir fasziniert von der Vogelwelt. Wanderalbatrosse (die größten fliegenden Vögel der Welt), Weisskinn-Sturmvögel, Schwarzbrauen-Albatrosse, Riesensturmvögel, Kapsturmvögel,... ziehen tagelang ihre Kreise um unser Schiff. An der Antarktischen Halbinsel angekommen, finden wir eine komplett  vergletscherte Welt vor. Steile Berge und Gletschereis überall. Schnee, Wind und Sonnenschein wechseln sich ständig ab. Buckelwale, Zwergwale, Krabbenfresserrobben, Seeleoparden, Südliche Pelzrobben, Seeelefanten und jede Menge Esels- und Zügelpinguine machen das Programm. Lange stehen wir an Deck  und genießen wunderschöne Sonnenauf- und –untergänge, während wir durch enge Kanäle über glatte See gleiten. Es ist eine der faszinierendsten Gegenden der Erde!

Während wir weit weg von allem und ohne Anschluss an das Weltgeschehen in der Antarktis waren, ist im Rest der Welt einiges passiert. Von den Aufständen, Unruhen und beginnenden Kriegen in der arabischen Welt erfahren wir erst an unserem "Hafentag" zurück in Ushuaia. Wir sind schockiert und tief betroffen über das Desaster, dem das japanische Volk zur Zeit ausgesetzt ist. Mit welcher Hingabe haben unsere japanischen Freunde Yoko und Hiro von ihrem Land geschwärmt, als wir mit ihnen auf der Carretera Austral unterwegs waren (siehe getroffene Radler). Voll Begeisterung hatten wir kurz darauf im Februar einen Flug über Neuseeland nach Tokio gebucht und wollten von dort aus nach Südostasien radeln. Jetzt müssen wir unsere Pläne ändern und stornieren unseren Flug nach Japan. Wir haben vor, erst einmal länger in Neuseeland zu bleiben und wollen unsere Asienroute neu überdenken...

 

  

 

  

 

 

 

  

 

  

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

  

 

  

 

 


18.02.2011, Ushuaia (Argentina): Patagonien bedeutet Wind. Wind kommt in Patagonien bevorzugt aus West oder Nordwest. Wind weht in Patagonien (fast) immer. Und wenn es windig ist, dann ist es verdammt windig. Besser gesagt, es bläst einen buchstäblich davon. Stehen Bäume, gibt es Hügel, ist es kurvig, dann ist der Faktor Wind weniger ein Problem oder Genuss – je nachdem in welche Richtung man gerade strampelt. Ist man jedoch in der Pampa – baumlos, flach und schutzlos – dann sieht die Sache schon ganz anders aus und: Ist es Gegen-, Seiten- oder Rückenwind? ist die erste Frage, die man sich morgens beim Aufwachen stellt, wenn die Zeltwand flattert. Wir verlassen El Chalten nach Ostsüdost und rollen hinaus in die ewigen Weiten der patagonischen Pampa, sprich ins öde trockene Grasland. Eigentlich befinden wir uns auf einer  totsicheren Rückenwindstrecke, jedoch heute ist es windstill. Vorbei an El Calafate geht es nach Süden und immer stärker wird der Gegenwind, bis er letztendlich auf einem Pistenstück (Richtung Südwesten) zum absoluten Bremser wird. Das ohnehin bereits regnerische Wetter driftet seinem Tiefpunkt entgegen und an einem Tag ziehen wir nach nur 17 Kilometern gegen Sturm und Regen total ausgekühlt die Notbremse und kampieren neben der Straße und neben einem verendeten Pferd – ein besserer Platz ist nicht zu finden. An einem anderen Tag flüchten wir uns nachts in einen Wasser- und Viehdurchlass unter die Straße. Die Tagesetappen sind kurz – 17 km, 57 km, 38 km,... – die Anstrengung (vor allem im Kopf) riesig. Wir treten am Fleck, werden in die Straßenmitte geworfen, von der Fahrbahn gestoßen, wir schreien, fluchen und sind verzweifelt. Mit Mühe und Not quälen wir uns ein weiteres Mal über die chilenische Grenze und erreichen den kleinen Ort Cerro Castillo. Wir stellen unser Zelt am Spielplatz – in der Mitte des Ortes – auf, denn nur dort gibt es durch eine Holzwand ausreichend Schutz vor dem Sturm. Nun drehen wir uns endlich wieder günstiger in den Wind, rollen mit Genuss nach Puerto Natales und Punta Arenas. Wir sind nun etwas vorsichtiger mit dem gefürchteten Element und versuchen in der Zivilisation zu campen – im Schutz von Häusern und Hütten. Mit einer Fähre setzten wir über die Magellanstraße und gelangen nach Feuerland – unserer Meinung nach sollte es jedoch auf Windland umbenannt werden. Flachwellige, baumlose Pampa begrüßt uns. Es sieht eigentlich aus wie tausende Kilometer zuvor im Norden Argentiniens; jedoch ist es kälter, windiger und regnerischer. Die Straße (wieder eine Schotterpiste) führt kerzengerade nach Osten – lange haben wir auf diese "prädestinierte Rückenwindstrecke" gewartet. Einen Tag lang werden wir wie erwartet von hinten angeschoben, dann passiert das Unvorstellbare. Der Wind dreht um 180 Grad und wir kämpfen uns einen ganzen Tag gegen den Sturm nach Osten (!) und zelten an der argentinischen Grenze. Regen peitscht nachts über die Pampa. Am Tag danach ist zum Glück wieder alles so wie es sein soll, und wir rollen endlich mit richtig gutem Rückenwind (gemeinsam mit Mike - siehe getroffene Radler) nach Südosten. Dann zeigt uns der patagonische Wind noch einmal seine Zähne. Am Weg hinaus aus Rio Grande ist der Seitenwind so stark, dass wir unsere Räder kaum schieben können – 6 Kilometer weit. Fahren ist unmöglich und wäre bei dem vielen Straßenverkehr viel zu gefährlich. Bis die Straße endlich in eine andere Richtung dreht und wir ohne zu treten (!) im Flachen 40km/h, bergab 60 km/h und bergauf 20 km/h rollen! Die entgegen kommenden Radfahrer tun uns aufrichtig leid (siehe getroffene Radler). Etwa 150 Kilometer vor Ushuaia hört die Pampa auf. Endlich beginnt wieder Wald, in den Bächlein sprudelt klares Wasser, Berge und Gletscher umgeben uns. Nachts ist es eisig kalt und morgens liegt Reif. Zu Valeskas Geburtstag (15.02.) dreht unser Kilometerzähler auf 70.000 und nur 80 Kilometer und einen Tag später rollen wir in Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt, unserem Ziel am südamerikanischen Kontinent, ein! 27.605 Kilometer waren es von Alaska hierher, 12.777 Kilometer alleine in Südamerika. Wir werden von unserer Freundin Monika in ihrem Haus aufgenommen und bereiten uns auf unsere nächsten Ziele vor... Antarktis und Asien.

 

  

 

  

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

  

 

 

 

  

 

 

 

  

 

  

 


 

29.01.2011, El Chalten (Argentinien): Villa O’Higgins liegt am Ende einer Sackgasse. Der einzige Weg weiter nach Süden zu kommen ist per Touristenschiff über den Lago O’Higgins. Das kostet ein kleines Vermögen (88 Euro pro Person) – vor allem steigen wir ja bereits nach der halben "Tour" aus. Wir sind sieben Radler am Kutter, von denen jedoch vier noch das weitere Touristenprogramm mitmachen und nur die Französin Coralie (siehe getroffene Radler) und wir steigen bei "Candelario Mansilla" aus. Hier befindet sich ein Haus und ein Stück den Weg hinauf die chilenische Grenzstation, wo wir auschecken. Danach geht es weiter über einen steilen, steinigen, ausgewaschenen Fahrweg auf einen kleinen Pass. Wir können teilweise sogar fahren, doch ist es vor allem in den Kurven nicht möglich im Sattel zu bleiben. Ganz oben befindet sich die eigentliche Grenze zu Argentinien – die "Linie" sozusagen, oder ehrlicher ausgedrückt ein Schild im Wald. Der Fahrweg ist zu Ende und der Rest des Weges besteht aus einem schlechten Trampelpfad. Es ist ein Schuften und Rackern. Gemeinsam mit Coralie schieben, zerren, stoßen, drücken, reißen und ziehen wir unsere Räder über Wurzeln, umgefallene Bäume, durch Bäche, Moore, hinauf auf Hügel und hinunter in steile Schluchten. Trotzdem haben wir unglaublichen Spaß, machen Bilder, Videos, lachen und freuen uns wie Kinder über die Schnapsidee unsere schwer bepackten Drahtesel fast einen ganzen Tag lang 23 Kilometer durch den Wald zu wuchten. Am nächsten Tag, nachdem wir die argentinischen Grenzformalitäten hinter uns haben (wieder eine Station im Nirgendwo), steigen wir auf ein weiteres Ausflugsboot, das uns über den Lago del Desierto zu einer Straße bringt. 40 Pistenkilometer weiter erreichen wir El Chalten, die Kletter- und Trekkinghauptstadt Argentiniens mit gerade mal 350 Einwohnern. Wir bleiben für ein paar Tage, spannen aus und unternehmen Wanderungen zu Cerro Torre (dessen Gipfel leider in Wolken bleibt) und Fitz Roy, dessen beeindruckendes Massiv wir in herrlichstem Sonnenschein erleben dürfen! Dann packen wir wieder unsere sieben Sachen und brechen auf zu unserer letzten Etappe nach Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt...

 

 

 

  

 

  

 

 

 

 

 

  

 

  

 

 

 

 

 

  

 

  

 

  

 

 


 

26.01.2011, Villa O'Higgins (Chile): Wir rollen hinaus aus Esquel und der chilenischen Grenze entgegen. Mit einem Schlag wird es grün und hügelig. Wir befinden uns auf der berühmten "Carretera Austral". Die Straße ist eine meist gut zu befahrende Piste mit extrem steilen Anstiegen und Abfahrten. Täglich haben wir auf den wenigen Kilometern, die wir hier machen (im Schnitt sind es nur etwa 60 pro Tag), hunderte Höhenmeter in den Beinen. Die Landschaft ist überwältigend. Um jede Kurve und hinter jedem Hügel oder Pass sieht es anders aus. Fotogene Berge, Gletscher, glasklare Bäche und Seen, Wiesen und Wälder. Wir finden in der Regel wunderschöne Plätze zum Zelten an Seen, Flüssen, kleinen Wasserfällen oder schlicht mit schöner Aussicht auf die Bergkulisse. Ist das Wetter anfangs eine Wucht und viel zu warm für die Gegend, so ist es nach dem ersten Drittel der Route wechselhaft und bringt kalte Regenschauer, Wind und Wolken, die sich mit aufgelockerter Bewölkung und Sonnenschein abwechseln und somit der beeindruckenden Landschaft oft noch mehr Wirkung verleihen. Wir treffen unglaublich viele Radler. Die meisten fahren nur kurze Strecken, manche lange Distanzen und mit einigen sind wir ein Stück gemeinsam unterwegs. Mit Hannes, Yoko und Hiro bilden wir bis Coihaique ein Fünferteam. Später radeln wir mit Prado und Guillaume, danach lernen wir Pauline und Hugh kennen. Siehe getroffene Radler. Nach 310 Kilometern Holperpiste sind plötzlich 290 Kilometer asphaltiert, was der "Carretera Austral" etwas die Schneide nimmt und sie leider zu einer "normalen" Panoramastrasse degradiert. Auf den letzten 500 Kilometer bis Villa O’Higgins ist der Schotter jedoch wieder König und wir genießen das langsame Holpern über Stock und Stein – dieser Abschnitt gehört zu unseren längsten zusammenhängenden Pistenkilometer (siehe Superlative). Eine kleine Fähre bringt uns bei Puerto Yungay über den Fjord und wir erreichen nach 18 Fahrtagen und nur einem Pausentag Villa O’Higgins. Es ist ein schräger Ort: am Ende der Straße, am Ende der Welt, im chilenischen Nirgendwo, dort wo Fuchs und Hase sich Gute Nacht sagen. Ein paar Häuser, ein paar kleine Geschäfte, kaum ein Auto auf der Strasse, aber es gibt WiFi Internet überall im Dorf...

 

  

 

  

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

  

 

  

 

 

 

  

 

  

 

  

 

 


 

03.01.2011, Esquel (Argentinien): Wir drücken unsere Freunde in San Juan zum Abschied und starten am frühen Morgen mit dem Ziel Mendoza. 180 Kilometer Seitenwind, Gegenwind, zum Glück auch Rückenwind und wir erreichen nach einer langen Fahrt die hübsche Stadt. Alles ist geschlossen, kaum Autos auf den Straßen. Es herrscht Siesta. Mit den argentinischen Öffnungs-, Arbeits- und Essenszeiten haben wir Schwierigkeiten. Es ist so, dass wir oft kurz vor Orten und Städten zelten. Am Morgen (09:00 Uhr), wenn wir durch die Siedlung kommen ist noch alles geschlossen. Den nächsten Ort passieren wir am Nachmittag. Alles geschlossen – von 12:00 bis 17:00 Uhr ist Siesta und alles schläft (im wahrsten Sinne des Wortes). Dafür ist danach bis 21:00 Uhr wieder alles geöffnet. Das hilft uns wenig, denn um diese Zeit sind wir bereits wieder raus aus den Orten und auf Zeltplatzsuche oder wir wollen irgendwo zu Abend essen – aber die Küche öffnet erst um 22:00 Uhr. Abendessenszeit ist zwischen 22:00 und 24:00 Uhr. Sehr gewöhnungsbedürftig! Nach zwei gemütlichen Tagen in Mendoza brechen wir auf. Wir wollen San Martin de los Andes und somit Patagonien vor Weihnachten erreichen. Es sind 1300 Kilometer von Mendoza nach San Martin und wir haben bis zum 23.12. genau 11 Tage Zeit. Es ist uns bekannt, dass die Strecke entlang der "Ruta 40" hart sein soll, aber wir rechnen nicht damit, dass jeder Tag zur Strapaze wird. Mit dem selbst auferlegten Zeitdruck versuchen wir rasch voran zu kommen, aber es ist nicht leicht täglich über 100 Kilometer zu fahren. Wir kämpfen mit Gegenwind, der uns fast am Stand treten lässt und Seitenwind bläst uns mehrmals von der Straße. Die Strecke ist  verdammt hügelig und fast täglich bewältigen wir über 1000 Höhenmeter. Dann wieder ein Stück staubiger, langsamer Piste, mit dem wir nicht gerechnet haben. Ewige Distanzen ohne Infrastruktur und wir müssen oft bis zu 30 Liter Wasser am Rad mitführen. Neben all der Schinderei ist dieser Streckenabschnitt jedoch landschaftlich ausgesprochen schön! Die ersten Tage lange, flach-hügelige, gerade Straßen. Später kurven wir über Hügel, durch Täler und schnaufen auf kleine Pässe hinauf. Die "Ruta 40" führt uns entlang hoher Vulkane und Andengipfel, auf denen Schneereste in der Sonne glitzern. Karge, trockene Landschaft und die Vegetation besteht aus niedrigem, dornigem Buschwerk. Die Menschen sind extrem freundlich. Kaltes Wasser und Cola wird uns aus Autos und LKWs herausgereicht und wir zelten unter anderem bei einem Privathaus, wo wir großzügig zum Essen eingeladen werden, oder Polizei-Kontrollposten direkt neben der Straße. Normalerweise finden wir jedoch traumhaft schöne Zeltplätze in der "Pampa" und schlafen weit ab von jeglicher Zivilisation unter wolkenlosem Sternenhimmel und Vollmond. Kleine Heiligenschreine neben der Straße begleiten uns schon seit wir in Argentinien eingereist sind. Der heilige Severin, Josef, die heilige Maria,... alle haben sie ihre kleinen Häuschen neben dem Weg. Unsere Lieblingsheilige ist "Difunta Correa", die argentinische Schutzheilige der Reisenden. Sie ist in der Wüste verdurstet. Als man sie tot auffand, säugte ihr Kind an ihrer Brust und überlebte somit. Daher legen die Reisenden Flaschen mit Wasser zu den Schreinen, damit niemand in der Wüste verdursten muss. Ideal für uns, denn wir machen an diesen Stellen immer unsere Wasserflaschen-Sockenhüllen nass – unseren "afrikanischen Kühlschrank", der auf Verdunstungskälte basiert – und haben daher bei schlimmster Hitze "immer" kaltes Wasser. Danke "Difunta Correa"! Langsam beginnen die Flüsse Wasser zu führen und die Flussbette sind mit Bäumen gesäumt. Trotzdem ist es klimatisch gesehen ein krasser Sprung, den wir am 23.12. machen. Morgens starten wir von unserem Zeltplatz in staubtrockener Steppe und abends befinden wir uns zwischen Nadelbäumen, wo klare Bäche kühles Wasser führen und es merklich kälter ist. Wir haben San Martin de los Andes und somit Patagonien erreicht! Gemütlich verbringen wir Weihnachten im grünen San Martin bei regnerischem, grauem und kühlem Wetter. Was für ein Genuss nach so viel Kargheit, Wüste und Hitze! Über das wunderschöne Gebiet der "sieben Seen" fahren wir weiter in Richtung Süden. Wieder treffen wir andere Radreisende, mit denen wir teilweise ein Stück gemeinsam fahren (siehe getroffene Radler) und andere Selbstfahrer, die lange Distanzen zurücklegen, kreuzen unseren Weg (siehe andere Vehikel). U-Täler, Zungenbeckenseen, steile Felswände, hohe Gipfel, Schneereste, kleine Gletscher, Wald und Wiesen. Wir können uns an der Schönheit der Landschaft gar nicht satt sehen. Zum ersten Mal gibt es nun viel (vor allem inländischen) Tourismus. Die kleinen Örtchen an der Strecke sind eine Mischung aus europäisch-alpinem Edelweißstil und großzügig angelegtem neuweltlichem Straßennetz und Reißbrettgrundriss. Mit dem für uns ersten Gewitter seit Wochen rollen wir in der Kleinstadt Esquel ein. Hier verbringen wir gemütliche Tage zu Gast bei unserem Freund Marcelo, den wir als Chef-Koch auf unseren Arktis-Reisen kennen gelernt haben, und feiern in seinem neu eröffneten Restaurant "Entre Platos" den Jahreswechsel :-)

 

  

 

  

 

  

 

 

 

  

 

 

 

  

 

  

 

 

 

  

 

 

 

 

 

  

 

  

 

 

 


 

08.12.2010, San Juan (Argentinien): Früh morgens verlassen wir gemeinsam mit Ivana & Harry und Alicia & Alvaro (siehe getroffene Radler) Salta und bald rollen wir durch eine wunderschöne, trockene Canyonlandschaft. Eine sich durch die Schlucht windende Straße, buntes Sedimentgestein, Kakteen, kaum Orte, kein Verkehr und viel zu hohe Temperaturen (über 40 Grad). Im kleinen Ort Cafayate machen Alicia und Alvaro einen Pausentag. Wir anderen strampeln zu viert weiter nach Süden. Starker Gegenwind plagt uns. Vor allem nachmittags bremst uns der Wind auf 8 km/h herunter. Pistenkilometer und Staub. Herrliche Zeltplätze in der Halbwüste und kühle Nächte. Hübsche Landschaften und einsame Strassen. Die Argentinier sind unglaublich freundlich und wir haben unterwegs viele nette Begegnungen: übernachten bei der Feuerwehr in Chilecito; zelten bei einer Familie im Garten; bekommen Gemüse und Obst Geschenkt; bekommen in einem Geschäft eine Flasche Wein geschenkt; alle winken, grüssen und kommen neugierig zu uns, wenn wir in Orten stoppen. Was für ein Unterschied zu den Ländern davor! Uns kommen Langstreckenradler entgegen (siehe getroffene Radler) und für zwei Tage trennen wir uns auch von Ivana & Harry, die Freunde treffen und etwas schneller fahren müssen. Nach viel wolkenlosem Himmel türmen sich eines Abends Gewitterwolken auf, als wir unser Zelt aufbauen. Ein Hagelsturm fegt nachts über das Land. Wir bleiben vom Schlimmsten verschont, bekommen aber trotzdem eine gute Portion Regen ab. Nachdem wir Ivana & Harry im kleinen Ort San Augustin wieder treffen dreht plötzlich der Wind – für einen Tag. Das nutzen wir aus, fegen erstmals mit Rückenwind durch die karge Landschaft und schaffen eine 200 Kilometer Etappe (siehe Superlative)! Am nächsten Tag ist es nur noch ein Katzensprung nach San Juan, Ivanas Heimatstadt, wo wir bei ihrer Mutter und Schwester eingeladen sind und auf Alicia & Alvaro warten, die uns auf den Fersen sind...

 

  

 

  

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

  

 

  

 

 

 


 

25.11.2010, Salta (Argentinien): La Paz verschwindet hinter uns und wir rollen nach dem Allerheiligen-Wochenende weiter in Richtung Süden. Wie in allen Ländern Mittel- und Südamerikas ist das Feiertagstrinken (bis zum Umfallen) auch in Bolivien eine der Haupt-Freizeitbeschäftigungen. Sind die Bolivianer sonst noch so verschlossen und unzugänglich (wir haben oft Probleme in Geschäften jemanden zu finden, der uns etwas verkaufen will) – wenn sie sternhagelvoll sind, werden wir Zielscheibe Nummer eins – und die gelallte Frage, die man uns immer wieder stellt, lautet: "Wie viel kostet dein Rad?" Nach drei Tagen zweigen wir bei Huari von der asphaltierten Strasse nach Südwesten ab. Erst suchen wir uns über Feldwege und durch Lamaherden bis zum kleinen Ort Quillacas. Danach radeln wir auf einer Straße, die "gerade" in Bau ist. Sie befindet sich in diversen Stadien des Nicht-fertig-Seins und ist von der Oberfläche her zwischen gut befahrbar bis sandig und schlecht schiebbar einzuordnen. Allerdings ist hier reines Camping Paradies! Vulkan Tunupa weist uns den Weg, und über eine holprige kleine Piste erreichen wir beim Dorf Jirira den Salar de Uyuni ( mit über 10.000 km² der größte Salzsee der Welt) und rollen hinaus aufs Salz. Es ist ein unwirkliches Dahingleiten über eine endlose weiße Oberfläche. Es hat etwas mit Schneemobilfahren auf Spitzbergen gemein (siehe www.philipp-schaudy.net). Die Räder rollen leicht und am Weg zur Isla Inca Huasi sehen wir kaum ein Auto. Dafür ist auf der Insel selbst die Touristen-Hölle los: unzählige Tour-Jeeps parken beim kleinen Restaurant. An unserem zweiten Tag am Salzsee fahren wir nach Osten und beim Salzhotel verlassen wir schließlich den See. Eine Holperpiste bringt uns nach Uyuni. Hier finden wir nicht nur die leckerste Pizza in ganz Bolivien, sondern treffen auch zwei andere Radlerpärchen: Ivana & Harry und Alicia & Alvaro (siehe getroffene Radler). Zu sechst nehmen wir die weitere Schotterpiste in Angriff. Es ist eine wunderschöne Fahrt – Hügel hinauf, Hügel hinunter – aber der Weg ist teilweise extrem schlecht zu fahren. Es macht Spaß zu sechst unterwegs zu sein. Wir finden phantastische Plätze zum Zelten und sitzen abends und morgens ums Feuer. Nachts ist es eisig (-6 Grad im Zelt) und tagsüber heiß und windig. Wir brauchen vier Tage bis Tupiza, wo die Asphaltstrasse beginnt. Inklusive dem Salzsee gehört Strecke Huari nach Tupiza zu unseren längsten zusammenhängenden Pistenkilometern (siehe Superlative). Hier trennen wir uns von den anderen, da wir keinen Pausentag einlegen wollen. Nach einem langen Radtag überqueren wir abends die Grenze nach Argentinien. Vom Altiplano (4000 Meter) geht es nun erst über sanfte Hügel und danach durch ein langes (gegen)windiges Tal hinunter bis nach Jujuy und Salta (1400 Meter). Wieder treffen wir unterwegs Radfahrer (siehe getroffene Radler) und es wird immer grüner, wärmer und schwül. Typisch für Argentinien: schmale Strassen, viel Verkehr – das ist das Negative. Aber Positives gibt es ebenfalls: Supermärkte, Käse, Oliven, Wein und alles was wir sonst noch gerne haben oder brauchen finden wir plötzlich vor. Weiters fällt uns im Vergleich zu Bolivien auf: saubere Bettwäsche, geputzte Toiletten mit Klobrillen drauf, hohe Preise, kaum Müll auf der Straße, urlaubende Einheimische,... Ja, hier ist das Leben für uns generell einfacher! Aber das Feiertagstrinken ist auch in Argentinien der große Renner. Von hinten kracht ein besoffener Mopedfahrer in Philipps Rad und eine Radtasche geht dabei kaputt – zum Glück passiert nicht mehr. Wir stoppen in Salta (das Wochenende ist zum Glück vorbei), genießen für ein paar Tage die hübsche Altstadt und treffen Ivana, Harry, Alicia und Alvaro wieder...

 

  

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

  

 

  

 

  

 

 

 

  

 

 

 

  


 

01.11.2010, La Paz (Bolivien): Kurz nachdem wir Camaná verlassen haben macht die Strasse eine Linkskurve – kein Gegenwind mehr, doch es geht bergauf. Nach tausend Höhenmetern befinden wir uns auf einem wellig-flachen Hochland, das durch tiefe Gräben zerschnitten ist. Wir hätten es uns nicht träumen lassen, aber der Wind weht wie verrückt von hinten! Eine trockene, weite Landschaft mit Sanddünen und kahlen Bergen umgibt uns. Plötzlich kommt uns eine seltsame Figur entgegen – wir treffen unseren ersten Langstrecken-Geher (siehe andere Vehikel). Wir brauchen zwei Tage, um von der Küste nach Arequipa (auf 2353 Metern) zu gelangen. Kurz vor der Stadt kommt uns Robert, ein Radler aus Südtirol, entgegen und wir tauschen Erfahrungen der letzten Tage aus (siehe getroffene Radler). Arequipa gefällt uns ausgesprochen gut. Die Altstadt ist phantastisch! Es ist beinahe sauber und vor allem der Besuch im Kloster Santa Catalina hat es uns angetan. Eine wunderschöne Anlage. Es war einmal ein Nobelkloster, in dem jede Nonnen ihr eigenes Häuschen und bis zu vier Angestellte hatte. Abends sitzen wir zum "Sundowner" auf der Dachterrasse unseres Hostels und genießen den Blick auf den markanten Vulkan El Misti. Nachdem wir Arequipa verlassen, geht es wieder bergauf. Wir kommen durch eine einsame hügelige Berglandschaft mit Alpakas und Vicuñas (das ungezähmte Uralpaka). Am zweiten Tag schnaufen wir über den Pass "Crucero Alto", unseren bisher höchsten mit dem Fahrrad erreichten Punkt: 4528 Meter (siehe Superlative). Auf dieser Höhe bedeutet jeder kleinste Hügel eine gewaltige Anstrengung, doch es bleibt hügelig. Zwei Mal übernachten wir auf über 4200 Metern und die Temperaturen fallen nachts auf gut unter null Grad, bevor es zum Titicacasee (auf 3808 Metern) hinunter geht und wir in einer ewig langen Etappe (für diese Seehöhe) – 136 Kilometer – Puno erreichen. Hier herrscht Tourismus pur, denn Puno ist Ausgangspunkt für Touren zu den schwimmenden Inseln. Wir wollen uns das Folklore-Disneyland nicht geben und rollen am nächsten Morgen weiter. Um den See wirkt es ärmlich, schmutzig, doch die Leute winken und grüßen von den Feldern, wenn wir vorbei fahren und es herrscht eine angenehme Stimmung. Erschreckend viel Aktivität sehen wir auf den kleinen Feldern. Es wird gepflügt und gesät, denn die Regenzeit steht vor der Tür und an so manchen Nachmittagen türmen sich die Wolken mächtig auf. Glücklicher Weise regnet es nur einmal nachts. Unterwegs bleiben wir bisher immer verschont und genießen warme Sonnentage. Wieder treffen wir Radler, diesmal aus Frankreich (siehe getroffene Radler). Die Fahrt entlang des riesigen Sees wird in Richtung Bolivien immer einsamer und hübscher. Vor allem nachdem wir die Grenze bei Kasani passieren, befinden wir uns fast auf einer Privatstrasse, die nur uns gehört, sich gemächlich durch die Hügel windet und grandiose Blicke auf den See und die Cordillera Real preisgibt. Wir stoppen in Copacabana, einem freundlichen und nett gelegenen Ort mit viel Tourismus. Seit wir die peruanische Küste verlassen haben, haben wir in typischen schmutzigen Straßenunterkünften übernachtet. Bei einer Polizeisperre durften wir unser Zelt in einem staubigen Raum aufstellen. Wir haben in der Wildnis an wunderschönen Plätzen auf über 4000 Metern Höhe gezeltet und in schmuddeligen Hotelzimmern geschlafen. Am letzten Radtag vor La Paz überholt uns ein Wohnmobil und stoppt kurz darauf. Wir werden von dem netten französischen Paar zu Kaffee und Tee in den Camper eingeladen und plaudern in einem Mix aus Spanisch und Englisch. Unglaublich nett – siehe andere Vehikel. Kurz darauf radelt uns ein Schweizer Radfahrer entgegen – siehe getroffene Radler. Steil bricht es von der welligen Ebene in die Schlucht ab, in der La Paz liegt. Wir sausen fünfhundert Höhenmeter auf der "Autobahn" hinunter in das Herz der Stadt, wo wir uns eine Unterkunft suchen. Mit dem ausgewanderten Weizer Paul, dem Besitzer der Restaurants "Vienna", haben wir schon einige Zeit Kontakt und melden uns gleich bei ihm, nachdem wir den Strassendreck der letzten Tage heruntergeduscht haben. "Hobts an Hunga? Doun kumts fuabei!" heisst es am anderen Ende der Leitung. Kurz darauf treffen wir Paul in seinem Lokal, in dem es aussieht wie in einem feinen österreichischen Gasthaus. Wir speisen hervorragend, trinken köstlichen Wein (der extra für das "Vienna" abgefüllt wird) und verbringen mit Paul einen extrem lustigen Abend! Auch in den nächsten Tagen besuchen wir das "Vienna", lernen Pauls Tochter kennen und verbringen täglich Stunden im Wirtshaus ;-) Danke Paul für alles, wir werden Dich und Klein-Österreich in La Paz nicht vergessen!

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

  

 

  

 

  

 

  


18.10.2010, Camaná (Peru): Wir rollen raus aus Lima. Es tut gut, wieder am Rad zu sitzen, den "Duft" der vorbeifahrenden LKWs tief in die Lungen zu saugen und die mit dem Wind vorbei treibenden Plastiksäcke und Colaflaschen regen zum Nachdenken an – wer hat wohl den Inhalt gegessen? Wie lange mag der leere Sack schon unterwegs sein? Wohin wird es ihn treiben? Ja, wir sind wieder am Weg. Schnell liegt der Schmutz Limas hinter uns und wir strampeln in den Wüstennebel, der uns die ersten Tage umhüllt. Ein weiterer Begleiter ist der Wind, der uns ohne Unterbrechung stramm entgegen bläst. Die Wüstenlandschaft ist meist recht hübsch – Sanddünen, Hügel, kaum besiedelt. Kleine Orte und Städte liegen an unserer Strecke – Cerro Azul, Pisco, Ica, Palpa, und letztendlich erreichen wir Nasca. Hier schauen wir uns von einem Aussichtsturm die Nasca-Linien an (verzichten auf einen Rundflug) und machen einen Ausflug zum Friedhof von Chauchilla. Dieser ist wirklich sehenswert – der ganze "Boden" des Areals ist ein Gemisch aus Knochenresten (teilweise mit mumifiziertem Fleisch) und Sand, dazwischen sind Mumien ausgestellt, deren Totenschädel (mit langen Dreadlocks) aus den Gräbern zu uns herauf starren. Hier, und auch an der Strecke zuvor, treffen wir wieder einmal andere Selbstfahrer – siehe andere Vehikel. Der weitere Abschnitt der Küste entlang ist wunderschön – Sand, Meer, Berge und hie und da ein kleines Dorf. Sind wir bisher trotz Gegenwind ganz gut vorangekommen, so geht es – nachdem wir Nasca verlassen haben – nur schleppend dahin. Der Wind wird zum Sturm und die flache Küste zu einer Steilküste mit unzähligen Anstiegen. Die Kombination lässt uns fast am Stand treten. Bergauf mit 4 km/h, im Flachen mit 8 und bergab mit 12. Unsere Tageskilometerleistung rasselt in den Keller und als Camana, der Ort an dem wir in die Berge abzweigen wollen, schon fast in "Sicht" ist, fängt sich Valeska eine Magenverstimmung mit Fieber ein. Wir legen einen Not-Stop in La Planchara ein und müssen in einem der ungustiösesten Hotels Südamerikas übernachten (es erinnert uns stark an unsere Fahrt durch Afrika). Trotz alledem – hier im südlichen Peru fühlen wir uns um einiges sicherer als im Norden. Die Menschen wirken freundlicher und netter, und die Orte gemütlicher und weniger hektisch. Selbst im letzten Kaff und in der miesesten Absteige läuft alles entspannt ab. Am nächsten Tag radeln wir buchstäblich nur  über einen Berg. Es stoppt uns neben Valeskas Durchfall auch ein Autorennen (von Arequipa nach Lima), weswegen die Panamericana den halben Tag lang gesperrt ist. Wir erreichen aber den kleinen Ort Ocoña und finden eine definitiv bessere Unterkunft als am vergangenen Tag. Schließlich geht es bei Valeska magentechnisch wieder bergauf und wir trudeln (endlich) ein in Camana – dem (hoffentlichen) Ende des Gegenwindes. Denn jetzt geht es weg von der Küste hinauf in die Berge...

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

  

 

  

 


 

06.10.2010, Lima (Peru): Nach unseren Arbeitsmonaten auf Svalbard (Spitzbergen) und Grönland verbringen wir noch zwei Urlaubstage in Island und fliegen zurück nach Österreich. Wir treffen Freunde und Familie und bereiten uns auf unsere Weiterreise vor. „Northland Professional stattet uns mit jeder Menge neuer Ausrüstung aus – Zelt, Schuhe, Funktionskleidung, Fleece-Jacken, Socken, Unterwäsche, Stirnlampen und etliches mehr. „Radsport Kotnik“ runderneuert unsere Räder komplett und organisiert uns Material von diversen Firmen (Bikers Best, Tubus, Garmin). Die Velos bekommen neue Federgabeln, Räder, Kurbel, Pedale, Zahnkränze, Seilzüge, Gepäcksträger, Schaltsätze, Sättel, Radtaschen und vieles mehr – und wir ein neues GPS Gerät. Schwalbe stellt uns wieder neue Reifen zur Verfügung – wir testen jetzt den neuen Marathon, der erst 2011 auf den Markt kommt und etwas leichter ist als der Marathon Plus Tour. Dazer schickt uns ein neues Ultraschall Hundeabwehrgerät, damit wir auch in Zukunft sicher vor schnappenden Bestien sind. Magura wird neuer Sponsor und stattet nicht nur unsere Räder mit phantastischen Bremsen aus, sondern unterstützt unser Abenteuer auch mit einem finanziellen Beitrag. An dieser Stelle möchten wir allen unseren Partnern für die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen danken!! (schau auch mal auf unsere Seite Partner).

Wir kommen in Österreich nicht zur Ruhe und verlängern deshalb unseren Aufenthalt noch einmal um eine Woche, um unseren sommerlichen Arbeits-, Organisations- und Besuch-Stresslevel ein wenig zu verringern. Dann geht es zurück nach Lima, wo wir von unserer Gastfamilie Chantal, Marc und den Kindern bereits erwartet werden. Wir basteln die Räder zusammen, packen unsere sieben Sachen und sind nach langer Pause endlich wieder auf der Strasse und am Weg nach Süden... :-)

 

  

  


01.09.2010, Kaiser Franz Josef Fjord (Nordost Grönland): Wir steigen in Lima ins Flugzeug und hopsen mit einem Zwischenstopp bei Familie und Freunden in Österreich (und viel zu heißem Wetter) in die europäische Arktis nach Svalbard (Spitzbergen). Wie jedes Jahr arbeiten wir als Guides auf einem kleinen Schiff (80 Passagiere), mit dem wir auf Expeditionsreisen rund ums Archipel fahren(www.oceanwide-expeditions.com). Packeis, Eisbären, Walrosse, Seevögel, Tundra, Kältewüste und wunderschöne Wanderungen erwarten uns. Die Arbeit ist (wie jeder Job im Tourismus) anstrengend, macht aber ungemein Spaß, ist jedes Jahr eine neue Herausforderung und immer anders. Die Zeit vergeht wie im Flug und nach sechs Reisen rund um Spitzbergen setzen wir nach Nordostgrönland über. Phantastisches Wetter begleitet uns auf dieser letzten Fahrt und sogar die für Stürme berüchtigte Dänemarkstraße (zwischen Ostgrönland und Island) verhält sich so ruhig wie nie zuvor – ein guter Abschluss für eine lange Saison...