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ZURUECK ZUM HAUPTMENUE
--- News und Berichte ---
Nr.II: VORDERASIEN, 05.02.2007 bis 04.04.2007
11.04.2007, Kairo (Aegypten): Wir sausen von Jerusalem 1200 Hoehenmeter bis zum Toten Meer hinunter. Nach den kuehlen Tagen in Israels Hauptstadt drueckt es uns nun auf -400 Metern Seehoehe gehoerig den Schweiss aus allen Poren. Israel ist mit Abstand das Land, in dem wir die meissten Hoehenmeter in kuerzester Zeit fahren. Nach einem Bad im Toten Meer, was eher an das Einlegen von Gemuese in Salzlauge erinnert, geht es wieder 1200 Meter auf die Hochflaeche hinauf. Es ist trocken und warm und wir wandern einen Tag durch Schluchten und Canyons. Unsere ersten Wuestenstuerme sitzen wir zu Gast in einer Oasen-Uni (Ben Gurion) ab, dann radeln wir hinunter nach Eilat ans Rote Meer. Visum fuer Aegypten haben wir (noch) keines. In Amman und in Tel Aviv hat man uns versichert, dass wir keines brauchen. Wir haben das nicht geglaubt, und trotzdem in Amman einen halben Tag aufgewendet, um zur aegypt. Botschaft zu fahren. Dort hat man uns kein Visum gegeben ("Bekommt ihr an der Grenze!") und wieder fortgeschickt. In Eilat heisst es nun, dass wir auf alle Faelle ein Visum brauchen, also geht wieder ein Tag verloren! Eilat ist uebrigens eine fuerchterliche Stadt - ein Gemisch aus Miami Beach und Hausmeisterstrand in Italien. Bevor wir am 04.04.2007 den aegyptischen Grenzbalken passieren duerfen, wird unser Gepaeck bis ins kleinste Detail auseinandergenommen und wir muessen erklaeren, was eine Kettenniete und ein Ersatzschlauch sind und was man damit macht. Am Sinai waehlen wir die Wuestenstrecke im Norden. Wunderschoene menschenleere Landschaft und kaum Verkehr! Nur wir, unsere surrenden Raeder, die Sonne (die wird schoen langsam immer mehr zu unserem Feind) und ...SANDSTUERME! "Khansim" heissen diese Stuerme mit bis zu 150 km/h Windgeschwindigkeit, die vor allem im Maerz und April vorkommen. Das nennt man Timing! Vier gibt es im Schnitt pro Monat. Zwei davon duerfen wir bereits miterleben. Der erste beginnt am Nachmittag und wir wollen ins Zelt fluechten. Bei ca. 35 Grad und heissem Wind hat es im Zelt backovenaehnliche Zustaende, deshalb ziehen wir es vor, bis zum Sonnenuntergang neben dem Zelt im Sandsturm zu hocken. Auch der zweite Sturm erwischt uns unterwegs. Es ist fast unmoeglich zu fahren, aber wir schaffen es noch bis Suez zu einem Hotel mit kalter Dusche, um die Panier (Sonnencreme+Sand+Strassenschmutz) abzuwaschen. Seit drei Tagen sind wir in Kairo und haben uns bisher fast ausschliesslich auf Botschaften herumgeschlagen. Von Oesterreich brauchen wir ein Empfehlungsschreiben, von Sudan und Ethiopien ein Visum. Das braucht eben seine Zeit...
26.03.2007, Jerusalem (Israel): Wir verlassen Amman. Von Mt. Nebo blicken wir - wie Moses das vor einigen Jahren auch tat - auf das gelobte Land und beschliessen kurzer Hand, ueber die Grenze nach Israel zu fahren. Die Euphorie wir am Grenzbalken etwas gebremst: 6 Stunden dauert das Theater. Es ist Abend und wir zelten in einer Ruine am Toten Meer. Am naechsten Tag geht es von -400 auf 800 Meter Seehoehe stramm bergauf und wir erreichen Jerusalem. Die Stadt ist grossartig! Ein erfrischendes Multi-Kulti-Gemisch an Menschen aus allen Teilen der Welt!
19.03.2007, Amman (Jordanien): Ein Tag mit Schneeschauer (!) in Damaskus, dann brechen wir nach Sueden auf. Das Wetter bleibt regnerisch und wir fuehlen uns nach Finland, ins Baltikum und nach Polen zurueckversetzt. In Jordanien wird das Land huegelig und wir kaempfen uns kilometerlange Anstiege nach oben. Riesige Ausgrabungsstaetten am Weg, und wir erreichen schliesslich Amman. Das Wetter ist endlich wieder sonnig und warm!
13.03.2007, Damaskus (Syrien): Nach fuenf Tagen in Aleppo strampeln wir weiter nach Sueden. Die Sonne knallt vom blauen Himmel. Wunderschoene Staedte wie Hama, christliche Pilgerorte wie Maaloula und grausige Hotels wie das Al Khayyam in Homs liegen am Weg. Immer wuestenhafter wird das Land, und wir tauchen tief in den Smog von Damaskus ein, wo wir bei den Oesterreichern Markus und Natalie Unterschlupf finden. Moscheen, Bazaare und gemuetliche Teehaeuser...
03.03.2007, Aleppo (Syrien): Gegen den Wind kaempfend fuehrt unser Weg weiter nach Osten zur syrischen Grenze. Auf der tuerkischen Seite dauert es eine Ewigkeit bis wir endlich unsere Paesse gestempelt bekommen. Und dann... schwups, "Welcome to Syria", sind wir in einem neuen Land. Zu Gast bei Ahmed und seiner Familie geniessen wir die ersten Tage in Syrien in Aleppo. Eine wunderschoene Stadt mit einer tollen Burg und einem quirligen Bazaar...
28.02.2007, Antakya (Tuerkei): Entlang der Mittelmeerkueste fahren wir nach Osten. Die Landschaft ist wild und aufregend. Bergstrassen und sommerliche Temperaturen bringen uns kraeftig zum Schwitzen. Herrliche Zeltplaetze - was gibt es Schoeneres, als abends am Feuer zu sitzen?! Das Land wird wieder flach. An das "Hello! Where are you from?" der Kinder haben wir uns schon laengst gewoehnt. Letztendlich schuften wir uns bei nebeligem Wetter ueber einen 700 Meter hohen Pass und erreichen Antakya, unsere letzte Station in der Tuerkei. Hier leben Christen, Moslems und Juden friedlich nebeneinander und sonntags wird gepokert, ob erst die Kirchenglocke laeutet oder der Muezzin zum Gebet rufen darf...
05.02.2007, Antalya (Tuerkei): Fuer ein paar Tage wandern wir im Westen Kretas, dann fahren wir entlang der Nordkueste nach Osten. Warmes, sonniges Wetter begleitet uns. Mit der Faehre schaukeln wir nach Rhodos und weiter nach Marmaris in die Tuerkei - Europa liegt hinter uns :-) In Marmaris treffen wir die ersten Radler - Christine und Stefan. Sie sind unterwegs nach Australien und fuer vier Tage strampeln wir gemeinsam ueber unzaehlige Huegel schwitzend gegen Osten. Schaut euch ihre Seite an: www.radfahren-gegen-krebs.de Nachdem wir uns wieder getrennt haben gehen immer wieder Regenschauer nieder (ja, die Trennung war schwer, sogar der Himmel weint...) und wir erreichen Marmaris...
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